Der März ist in unserem Garten der Monat der ersten Vorbereitungen, zumindest wenn das Wetter es zuläßt. Die Beete werden gesäubert, Unkraut und die abgetrockneten Pflanzenteile des Vorjahres werden entfernt. Es ist immer wieder erstaunlich, wie leer der Garten ist, wenn die Stauden noch im Boden ihren Winterschlaf halten. Im Laufe des Monats kann man aber auch schon die ersten Austriebe entdecken.
Unsere Fuchsien, die im Keller - hoffentlich alle unversehrt - überwintert haben, müssen an die Helligkeit und werden im Gewächshaus untergebracht. Sie erhalten frische Erde, damit sie uns schon im Frühjahr mit den ersten Blüten erfreuen.
Auch in den Beeten erscheinen die ersten Blüten und wecken die Vorfreude auf das neue Gartenjahr: Frühjahrsalpenveilchen, Winterlinge, Krokusse und Schneeglöckchen. Auch die Weidenkätzchen sind
im März in vollster Blüte.
Erster Austrieb einer
Kaukasus-Pfingstrose
Die Christrosen
Der März bringt aber auch schon bei den Stauden den ersten Höhepunkt. In unserem oberen Beet erblühen einige Christrosen mit ihren vielfältigen und wunderschönen Blüten. Die Farben gehen von
reinweiß über gelb bis hin zu dunklen fast schwarzen Rottönen. Es gibt einfache und gefüllte Blüten, Blütenblätter mit farbigen Sprenkeln oder Streifen. Bei einem Ausflug zu einer Gartenmesse in
Luxemburg haben wir uns so in diese Schönheiten verliebt, dass wir beschlossen haben, im oberen Beet in den nächsten Jahren unsere kleine Sammlung zu erweitern.
"Die Christrose ist ein Kind der Berge, das in die Gärten der Ebenen hinunterstieg" schrieb ein Poet über diese Blume, die in den kalten Wintermonaten
Herz und Sinne erfreut. Das Geheimnissvolle an dieser Pflanze ist ihre seltene Fähigkeit, inmitten von Eis und Schnee zu
blühen. Die eigentliche "Christrose" oder auch "Schneerose" trägt den botanischen Namen "Helleborus niger" (schwarze
Nieswurz). Im Laufe von Jahrhunderten hat er den Weg in unsere Gärten gefunden. Um 1900 durfte die Christrose in keinem
gepflegten Garten in Europa fehlen. Bis heute haben zahlreiche Gärtner zu kultivieren versucht, was an wilden, ungezähmten Eigenschaften in ihnen steckt. So gibt es heute eine fast unübersehbare
Vielfalt von Bastarden und Kreuzungen.